Zinshammer aus Frankfurt

 

So ähnlich titel die BILD-Zeitung gerade eben. Draghi ist nicht als geldpolitischer Hardliner, also Falke, bekannt, sondern als lockerer Typus. Insofern ist die Zinssenkung der EZB auf 0,25% von 0,50% für mich keine echte Überraschung. Die Inflationsraten (und Gold) fallen seit geraumer Zeit und nähern sich der Null-Marke. Wer von Inflation redet oder schreibt, lebt sicherlich nicht in Europa. Und in den USA auch nicht.

DIe Märkte reagierten "überrascht", der Euro verlor knappe 200 Pips (=2 Cents), binnen weniger Minuten. Gold ging in die Knie und dippte unter 1.300 USD - wer an die Inflation glaubt, versteht diesen Move sicher nicht, wer realistisch die Lage einschätzt schon. Denn diese sieht klar nach Deflation aus, zumindest die Tendenz dahin. Und da brauchen Sie kein Gold, dafür Euros und Dollars. 

Draghi befeuert damit weiter den RISK ON Trade, zumindest vorerst. Es ist fraglich, ob und wie die Märkte diesen Schritt nachhaltig positv auffassen. Dem Liquiditätsargument steht die Angst vor sinkenen Preisen gegenüber. Time will tell.

Der Euro fiel jedenfalls in Richtung 200-Tage Durchschnittslinie, die kann er im Laufe der kommenden Tage durchaus noch einmal sehen, dann sollte aber - wir sind überverkauft genug - eine Reaktion nach oben anstehen. 

 

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